Balladen, Gedichte, fremde Sprachen, Sprichwörter und Ereignisse und Daten aus der Geschichte: Das waren Themen, die sie zur Sprache gebracht hat. Aber sie hat sich zum Beispiel auch in Mineralogie gut ausgekannt...
In all dem schwang immer intellektuelle Neugier, disziplinierte Lernbereitschaft und auch eine tolerante Weite mit. Als Schülerin war sie in einer Klasse, wo tschechische, jüdische und deutsche Kinder ungefähr in gleicher Zahl vertreten waren. Das hat sie geprägt. Engstirnigkeiten, aggressive Nationalismen und dogmatische Wahrheitsmonopole waren ihr wesensfremd.
Zu den Geschichten, die sie besonders gerne erzählt hat, gehört die Erinnerung ihres Vaters an seine Kriegsgefangenschaft während des Ersten Weltkriegs in Russland. Sie hat berichtet, dass diese Gefangenschaft dann in eine Art Abenteuerreise übergegangen ist, so dass er am Ende kein „tragisch Verschleppter“ war, sondern ein „wach Entdeckender“, der das Privileg hatte, Gegenden zu sehen, die ihm ohne Gefangenschaft verschlossen geblieben wären.