Dr. Antonia Hury
* Vaja (Ungarn) 18. September 1944 † München 18. August 2022
Nach einer glücklichen Kindheit als Pfarrerstochter und dem Studium der Zahnmedizin in Ungarn, war meine Mutter Antonia von 1974 bis 2011 niedergelassene Zahnärztin in Dachau, und durch ihre Hingabe für ihren Beruf (im wahrsten Sinne des Wortes ihre "Berufung") und ihrer positiven Lebensart mit vielen Patienten freundschaftlich verbunden.
Ihr Ehemann Joschi, und auch riesiger Freundeskreis war ein schier unerschöpflicher Quell an Reisepartnern, mit denen sie stets voller Energie neue Orte und Länder besuchte und diese auch mit Leidenschaft fotografierte.
Im Frühjahr und Sommer widmete Sie sich mit Hingabe - und einem überaus grünen Daumen - dem Garten ihres Hauses in München, und verwandelte diesen stets in ein prächtiges Blumenmeer.
Allen voran aber stand ihre Familie, für deren Mitglieder Sie Ehefrau, Mutter, Tante, Schwester, beste Freundin und auch mal alles auf einmal war.
Sie liebte Besuch und ließ unser Haus in den vergangenen Jahrzehnten gerne mal - im positivsten Sinne - aus allen Nähten platzen ... die Eingeladenen revanchierten sich stets mit Einladungen ihrerseits so daß immer ein freudiges Kommen und Gehen herrschte.
In den Wintermonaten fuhr sie für ihr Leben gerne Ski, was sie erst 2020 wegen eines Knöchelbruchs aufgeben musste.
Meine Mutter konnte ihr überaus aktives Leben bis zum Dezember letzten Jahres beibehalten, als sich leise und heimtückisch ein neurologisches Leiden bei Ihr einschlich und langsam aber sicher die Kontrolle über ihren Alltag übernahm.
Dennoch hat sie sich bis zum Schluss die Freude am Leben nicht verderben lassen und ihr Leben weiterhin sichtlich genossen ... sie schätzte unsere Gesellschaft (und auch die ihrer Freunde, die sie gerne und häufig besuchten), gutes Essen, saß gerne auf der Terrasse und und sah auf Arte mit Begeisterung Opernaufführungen.
Vor Allem die Ausflüge ins Grüne waren für sie stets ein Highlight, die sie mit weit offenen Augen und freudigen Blicken quittierte - auch bis zuletzt bewies sie Humor und sprach die wenigen Worte zu denen sie noch fähig war, sehr pointiert, und brachte uns damit immer wieder herzlich zum Lachen.
Sie war bis zum Schluss "voll da", konnte durch kleine Gesten oder Blicke auch mit uns kommunizieren und hat so dem Schicksal - willensstark wie sie war - bis zuletzt erhobenen Hauptes getrotzt.
Nun hat sie im Alter von 77 Jahren ihren aussichtslosen Kampf leider verloren, und ist am späten Abend des 18. August nach sehr rascher und kurzer Verschlechterung zuhause verstorben. Wir sind überaus dankbar, daß sie in den wenigen Monaten ihrer Krankheit nicht leiden musste und bis zum Schluss bei uns zuhause sein konnte.
Unserer ganz besonderer Dank gilt ihrer Freundin Kati, die sie während der gesamten Zeit mit Liebe und Hingabe gepflegt hat - sie hat entscheidend dazu beigetragen, daß es ihr bis zum Schluss so gut ging.
Auch ein nicht minder großer Dank an unsere Freunde & Ärzte Axel, Florian und Michi, die uns zu jederzeit mit medizinischem Rat zur Seite standen und im Falle des Falles auch schnell vor Ort waren.
Toncsikám, wir vermissen Dich sehr.
In Liebe,
József & Ádám
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe,
die wir hinterlassen, wenn wir gehen."
(Albert Schweitzer)