Nach dem Krieg wurde Erne in einer Klinik in Possenhofen am Starnberger See eingesetzt, die sich vor allem um Kriegsversehrte gekümmert hat. Einer der Patienten dort war Heinz Hilsenbeck. Die beiden haben sich verliebt. Sie haben 1952 geheiratet. Genau 40 Jahre waren ihnen dann gemeinsam vergönnt.
Sie haben dann die beginnende Normalität nach dem Chaos des Krieges und der Vertreibung genossen. Es gab Wanderurlaube in Südtirol. Und als es bei Ihrem Vater wegen der Kriegsverletzung dann mit dem Wandern nicht mehr ging, wurden andere Möglichkeiten gesucht, wie es gut weitergehen konnte. Ein Wohnwagen, zunächst am Starnberger See, dann am Pilsensee und schließlich der leichter zu erreichende Schrebergarten, den sie auch über den Tod des Ehemannes hinaus gepflegt und genossen hat.
Die Verstorbene hat Pflanzen geliebt. Ihr hat das Raus-Kommen gut getan. Als Witwe hat sie sich einer Wander- und einer Kegelgruppe angeschlossen, um Kontakte zu knüpfen. Und auch die Entscheidung für das BRK-Heim „Am Kieferngarten“ war dadurch motiviert, dass Freundinnen von ihr dort schon vorher hingezogen sind.
Sie hat im Beruf „ihre Frau gestanden“, ihren Ehemann am Ende zuhause engagiert gepflegt. Und sie war extrem hilfsbereit und hatte stets ein offene Ohr für die Sorgen anderer.
Besonders gut war der Draht zur Schwester Friedel in Berlin und den beiden Nichten Regina und Barbara. Es gab eine Reihe von gemeinsamen Urlauben in Südtirol und Besucher aus der DDR waren ihr immer hochwillkommen. Ihre letzte Reise führte sie aber zu einer Schwester dort: Als Erika ihren 100. Geburtstag feierte, waren Sie gemeinsam dabei.