Die erste Nacht nach seinem Tod hat Frieder von Krusenstjern noch im ihm so vertrauten und lieb gewonnen Zuhause verbracht.

Sein Sohn, Fabi, hatte sich in der letzen Lebensphase intensivst um ihn gekümmert. Als Krankenpfleger brachte er dafür auch das fachliche Wissen mit und ermöglichte es so seinem Vater, zuhause zu sterben.

Sein Werkzeugkasten, seine alten Bergstiefel, die baltischen Bücher, die er so gerne gelesen hat, Tomaten aus eigener Zucht und sein Taschenmesser – solche mit ihm verbundene Dinge wurden ihm danach ans Bett gelegt.

Frieder war auch im Abgang ein Unikat. Kein anthrazitfarbener Mercedesleichenwagen, sondern ein feuerroter Lieferwagen hat ihn geholt.

„Er weidet mich auf einer grünen Aue“ heißt es im 23. Psalm über Gott. Es sind zeitlose, starke Bilder, die in diesem Psalm von der Wucht und Schönheit des Lebens erzählen. Da heißt es von Gott „er schenkt mir den Becher voll ein“ und „er deckt mir den Tisch“.

Wuchtig zu leben, volles Glas, Zelt auf grüner Aue, viele Freunde um einen Tisch: Ja - das war sein Ding!