„Was man von der Minute ausgeschlagen, / Gibt keine Ewigkeit zurück“ sagt Friedrich Schiller in einem Gedicht mit dem Titel „Resignation“. Ewigkeit, das Donnerwort, ist nicht im mindesten Vertröstung auf ein ausgleichendes Jenseits. Ewigkeit, die die Bewahrung des milliardenfach Einmaligen verheißt, verschärft die Bedeutung der Gegenwart.
Gleich, wie lange das eigene Leben oder das anderer währt, es ist „köstlich“ und aller ehren-wert. Irgendwann kommt jede persönliche Biographie zu ihrem irdischen Ende – erfüllt, verfrüht, nach langem Leiden. Ein endgültiges Aus ist das nach christlicher Auffassung nicht. Denn: Wenn man nicht für immer lebt, dann wenigstens für ewig.
Susanne Breit-Keßler