Alois Glück war ein Politiker, dessen Wesen und Auftreten in überzeugender Weise Teil einer gelingenden demokratischen Kultur war. Er war in einer heute im politischen Betrieb seltenen Weise bescheiden und bodenständig.
Als Landwirt war er im besten Sinne in der Heimaterde verwurzelt. Die Umweltpolitik lag ihm sehr am Herzen und das bereits in einer Zeit, wo die konservativen Parteien dieses Thema überhaupt noch nicht auf dem Schirm hatten. Er war zutiefst naturverbunden. Aber durch seine bäuerlichen Wurzeln wusste er zugleich, dass unsere Natur auch ein Lebensraum ist, dem wir gestaltend etwas abgewinnen müssen und wollen. Nach dem erfolgreichen "Volksbegehren zur Artenvielfalt" vermittelte er im Jahr 2019 zwischen dessen Initiatoren und den Landwirten, Es entstand ein Gesetzespaket, in dem der Naturschutz im Einvernehmen mit den Bauern und zu praktikablen Bedingungen verbessert wurde.
Alois Glück war ein überzeugter Christ, selbstverständlich einbettet in die traditionelle katholische Kirchlichkeit seiner bayerischen Heimat und diese mit Herzenswärme und Überzeugungskraft lebend. Als Präsident des Zentralkomitees der Katholiken hat er sich mit Nachdruck für eine Aufklärung der sexuellen Übergriffen eingesetzt, klar für die Opfer Partei ergriffen und zu den glaubwürdigsten Repräsentanten einer ehrlichen und tiefgreifenden kirchlichen Erneuerung gehört.
Er war über Parteigrenzen hinaus dialogbereit, offen und anerkennend im Umgang mit allen Menschen. Dadurch hat er auch bei Andersdenkenden hohes Ansehen erworben. In der heutigen auf Polarisierung und Zuspitzung setzenden Streitkultur fehlen solche Menschen.
"Gott mit dir, du Land der Bayern, Heimaterde, Vaterland, über deinen weiten Gauen ruhe seines Segenshand..." so beginnt die Bayernhymne. Ihm wünschen wir jetzt, dass er in Ewigkeit Raum findet im himmlischen Vaterland und dass er hier auf Erden Spuren hinterlässt, die andere zu einem liebevollen Einsatz für die Heimat, die Kirche und unsere Demokratie inspirieren.