Wir haben ganz viele gute Erinnerungen an Frau Große: Sie war klug, vielseitig interessiert, wohlwollend und freundlich. Sie hat Ihre Dankbarkeit gezeigt, wenn sie durch andere etwas Gutes erleben durfte. Dadurch war sie bei den Mitarbeitenden in unserem Haus überaus beliebt.

Sie war in ihrer Kindheit sehr kränklich, so dass sie nicht im Dorf bleiben und in der Landwirtschaft arbeiten konnte. Ihr Lebensweg hat sie in die Stadt geführt. Das hat sie im Nachhinein als großes Glück erlebt.

Der Tag begann für sie mit der Lektüre der "Süddeutschen Zeitung". Sie war am Zeit- und Weltgeschehen bis zu Schluss wach interessiert.

Sie war von ihrem ganzen Wesen her tolerant, hatte aber zugleich klare menschliche Maßstäbe.

Am Ende hatte sie Angst vor Schmerzen. Sie wollte so lange leben, wie das Leben von ihr als lebenswert empfunden wurde - und um Gottes Willen nicht länger. So kam es dann auch.