Im Mai 2022 starb nach kurzer Krankheit Pfarrer Peter Hennings im Kreise seiner Familie. Peter Hennings hat durch seine Fluchterfahrungen am Ende des zweiten Weltkriegs für sich die Entscheidung getroffen, für Menschen da sein zu wollen. Nach seinen Theologienstudium trat er 1958 in den landeskirchlichen Dienst ein. Nach seinem Vikariat in Hof übernahm er 1961 die Pfarrstelle in Friesenhausen, Dekanat Rügheim. Neben vielen anderen Impulsen lag ihm damals die Jugendarbeit besonders am Herzen. Er gründete in seiner Zeit die "einzige berittene" Evangelische Landjugendgruppe und gestaltete mit seiner Frau Heidi viele kreative Abende für die jungen Leute in den umliegenden Dörfern.
1969 zog es die Familie Hennings mit inzwischen vier Söhnen ins Kräuterdorf Schebheim, Dekanatsbezirk Schweinfurt. Weiterhin setzte er viele Impulse in der Arbeit für Kinder und Jugendliche, gestaltete das alte Kirchengebäude als Bibrasaal um und erbaute das Evangelische Gemeindezentrum im Neubaugebietes des Ortes, um dort stärker die Neuzugezogenen zu erreichen. Bei allen Initiativen und Projekten waren Peter Hennings die Meinung der ganzen Kirchengemeinde wichtig. Auf den legendären Mitarbeiterfreizeiten am Schwanberg wurde heftig diskutiert und gemeinsam Entscheidungen getroffen.
1980 wurde Peter Hennings als Dekan in das Dekanat Kronach gerufen. Das Amt war ihm dabei nie wichtig, sondern für die Menschen und Mitarbeitenden da zu sein. Er entwickelte neue Projekte mit dem Diakonischen Werk Kronach, z.B. mit der Gründung der Jugendwerkstatt Küps für benachteiligte Jugendliche oder trieb die Sanierung des Alten- und Pflegeheimes an. Weiterhin waren ihm Angebote für junge Menschen wichtig. Mit viel Elan und Begeisterung erreichte er, dass eine verlassene Mühle im Frankenwald zum Dekanatsjugendheim Effelter Mühle mit einem Tagungshaus und einem Zeltplatz umgebaut wurde. Dabei war ihm die enge Zusammenarbeit mit den Menschen vor Ort und mit der Jugendwerkstatt Küps wichtig.
Nach seinem Ausscheiden aus dem Dienst 1995 initiierte er einen Förderverein für das Dekanatsjugendheim und führte den Verein viele Jahre. Durch die erzielten Spenden und Eigenleistungen des Vereins konnte die verbliebenen Mühleneinrichtungen wie die Säge und weitere Nebengebäude nutzbar gemacht und erhalten werden. Mit vielen Veranstaltungen konnte das Leben rund um die Effelter Mühle lebendig gestaltet werden. Später engagierte sich Peter Hennings im Ortsverein Kulmbach von Amnesty International. Mit Aktionen und Veranstaltungen setzte er sich für verfolgte Menschen in der ganzen Welt ein und prägte die Arbeit des Vereins.
In den letzten Jahren seines Lebens ließen seine Kräfte immer mehr nach. Liebevoll gepflegt von seiner Frau Heidi schloss er am 08. Mai 2022 seine Augen in seiner alten Heimat Schwebheim für immer. In einem Gedenkgottesdienst nahmen viele Menschen Abschied von Peter Hennings. Beim Rückblick auf sein Leben war sein Lebensgrundsatz immer wieder spürbar: ein Leben im Glauben zu führen, indem ich den Glauben lebe.