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von Martin

Viktor Frankl, Holocaust-Überlebender und Psychiater, ist ein beeindruckender Experte in Sachen „Resilienz“.

Seine Biographie – er war Opfer der Judenverfolgung – hat ihn drei Jahre ins KZ geführt und er hat während der Nazi-Diktatur seine ganze Familie verloren. Seine Forschung hat große Fortschritte in der Therapie von suizidgefährdeten gebracht. Hier neun Gedanken von ihm, die davon erzählen, was Menschen durch das Leid entdecken können und wie sie in Leidenssituationen wachsen:

„Äußere Krisen bedeuten die große Chance, sich zu besinnen.“

„Der Mensch kann tatsächlich stärker sein als seine Angst. Man muss seine Ängste überwinden lernen, darf sich ihnen nicht hilflos ausliefern.“

„Ein Ziel haben ist die größte Triebkraft im Leben eines Menschen. „

„Mensch sein heißt, sich verändern zu können.“

„Wie oft sind es erst die Ruinen, die den Blick freigeben auf den Himmel.“

„Einer meiner wesentlichen Grundgedanken ist, dass wir eigentlich nach dem Sinn des Lebens nicht fragen dürfen, gar nicht fragen können. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil wir eigentlich uns, unser ganzes Dasein, unser Leben, als Gefragt-Werden verstehen müssen. Das Leben ist es, das uns Fragen stellt. Und unser Antworten ist Verantworten. Das heißt, wir antworten auf die Fragen nach dem Sinn des Lebens, indem wir unser Leben verantworten und verantworten können wir es nicht in Worten, sondern letzten Ende nur in Taten.“

„Der Mensch hat drei Möglichkeiten, seine Werte zu verwirklichen: Das Schaffen (homo faber), das Erleben (homo amans) und das Erleiden (homo patiens). (…) Wenn wir uns gemäß unserer Einstellung verwirklichen wollen, bedarf es nicht nur einer schöpferischen Fähigkeit und nicht nur einer Erlebnisfähigkeit, sondern auch der Leidensfähigkeit. Diese Leidensfähigkeit aber <hat> der Mensch nicht, sie ist ihm nicht in die Wiege gelegt: Organe besitzt man und Talente kann einer zumindest besitzen. Die Leidensfähigkeit jedoch muss sich der Mensch erst erwerben; er muss sie sich erst erleiden. (…) Die Einstellung, mit der wir dem Leiden begegnen, gestattet uns, das Leiden in eine Leistung umzugestalten. Es gibt Menschen, die sich zu einer diesbezüglichen Höchstleistung erst im Angesicht von Katastrophen aufschwingen. Sie verwirklichen sich selbst in letzter Klarheit erst in der Not und im Tod.“