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von Team gdw

Wie erkläre ich einem Kind den Tod?

Hoffnung über unsere Grenzen hinaus? Pfarrerin Rudert-Gehrke von der Hospizakademie Nürnberg erzählt eine kindgerechte Geschichte.

Opa putzt die Sterne

Vor einem halben Jahr ist er gestorben, der Opa. Die letzten Monate vor seinem Tod konnte die Familie ihn nur in Krankenhäusern und RehaEinrichtungen besuchen, denn er war sehr krank: an Bett und Rollstuhl gefesselt, auf Pflege angewiesen. Aber er war DA. Als er starb, hat der Tod gemacht, dass er NICHT-MEHR-DA ist. Seine Enkelkinder hat das tief berührt, es hat ihnen zu schaffen gemacht. Wie kann das sein, dass einer da ist und dann nicht mehr da ist? Wie geht das? Wo ist der Opa jetzt??? Das Grab, ja. Riecht aber nach Tod… tröstet kein Kind, das wissen will, wo der Opa ist und was er jetzt macht. Alles, was ich weiß, habe ich von der Oma erfahren. Sie hat mir erzählt, dass die Enkelkinder behaupten, der Opa putzt nun die Sterne! Klar gibt es früh und hell leuchtende Sterne am Firmament- und das sind die, die der Opa schon fertig geputzt hat. Und andere, die noch des Putzens bedürftig sind. Das ist des Opas Aufgabe im Himmel. Und damit sind die Kinder sehr einverstanden, denn so können sie vor dem ins Bett gehen noch einen Gruß hinaufschicken. Der Opa wird wissen, wer da an ihn denkt! Und die Kinder schlafen getrost, wenn wir für alles im Leben, auch das Schwere, einen Sinn finden können.

Regine Rudert-Gehrke, Pfarrerin und Koordinatorin

www.hospizakademie-nuernberg.de