Regionalbischöfin Dr. Dorothea Greiner glaubt: "Ja, denn Ostern gibt der Hoffnung einen guten Grund". Sie argumentiert damit, dass das Vertrauen auf die Auferstehung von Jesus Christus durch den Stimmungsumschwung, den sie damals bewirkt hat, ein belastbares historisches Fundament hat.
„Meinst Du, ich werde Mama im Himmel wiedersehen?“, so fragte mich mein Vater als meine Mutter gestorben war. „Ja, das glaube ich“, sagte ich bedächtig und horchte dabei in mich hinein, ob ich das tatsächlich glaube.
Ja, ich habe diese Hoffnung wirklich. Es sind die biblischen Ostergeschichten, die mich zuversichtlich machen. Sie erzählen, wie der auferstandene Jesus den Menschen begegnet, die er liebt. Sie erkennen ihn oft nicht gleich. Zwei Beispiele:
Die beiden Jünger aus Emmaus laufen mit ihm auf dem Weg nach Hause. Er tröstet sie. Als er ihnen das Brot bricht, wie er es am letzten Abend vor seinem Tod tat, sind sie gewiss: „Es ist der Herr!“
Maria Magdalena sieht einen Mann aus ihren verweinten Augen an und meint, es sei der Gärtner. Als er sie beim Namen nennt, so wie er es immer getan hat, durchfährt sie die Gewissheit: Jesus steht vor ihr. Sie fällt vor ihm nieder und sagt überglücklich: Rabbuni - mein Meister.
Nun mag mancher sich fragen, ob diese biblischen Geschichten, die vom auferstandenen Jesus erzählen, nicht Märchen sind. Ich bin zu dem Schluss gekommen: Die Erscheinungen des auferstandenen Jesus müssen stattgefunden haben. Denn so explosionsartig, wie sich das Christentum ausbreitete, können die Begegnungen mit Jesus nicht unterm Kreuz geendet haben. Danach herrschte nämlich blanke Depression und Angst. Auch eine Erfindung solcher Osterbegegnungen hätte nicht die Wucht gehabt, solch eine Glaubensbewegung auszulösen, wie sie, historisch belegt, stattgefunden hat. Die Jünger sahen den Auferstandenen. Das löste große Freude aus, sodass sie davon erzählten. Menschen auf der ganzen Welt, die an Jesus glauben, sind Auswirkung der Begegnungen mit dem Auferstandenen.
Der Tod ist nicht das Letzte - auch für uns nicht, auch für unsere Lieben nicht. Wir werden auferstehen. Ich vertraue darauf, dass Jesus mich im Tod zu sich ziehen wird in seine Nähe, in der Freude ist, Licht und Liebe. Wir werden die Welt Gottes sehen - mit den neuen Augen eines Auferstehungsleibes. Ich bin voll Zuversicht: Wir werden im Himmel denen begegnen, die uns vorausgegangen sind - und durch die neuen Augen auch keine Erkennungsschwierigkeiten haben. Weil Gott ein Gott der Liebe ist, wird auch die zwischenmenschliche Liebe im Himmel weiter wirksam sein und uns mit den Menschen, die wir hier geliebt haben, zusammenführen.